Homeoffice – Einblicke der OECD Studie

Die Arbeitswelt befindet sich nicht zuletzt befeuert durch die Corona-Pandemie in einem extremen Wandel. Überall, wo Remote Work und Homeoffice möglich ist, sind diese Themen natürlich von großer Bedeutung. Seit dem 20. März entfällt die Homeoffice-Pflicht, wodurch sich für viele Unternehmen die Frage ergibt, wie sie ihr zukünftiges Arbeitsmodell optimal gestalten können. Die Entscheidung darüber betrifft jeden Mitarbeiter, weshalb relevante Einflussfaktoren und mögliche Stellschrauben beachtet werden sollten.

Heute möchten wir daher über Remote Work und Homeoffice sprechen. Remote Work und Homeoffice werden auch über die Krisensituation hinaus im Kontext von Arbeit 4.0 von großer Relevanz bleiben.

Internationale Studie mit spannenden Erkenntnissen

Wir starten mit einem OECD Working Paper, das sehr spannende Erkenntnisse beinhaltet. Ziel der Studie war es, die Auswirkungen von Remote Work und Homeoffice zu untersuchen. Der Fokus lag dabei auf der Arbeitsproduktivität und dem Wohlbefinden von Mitarbeitenden.

In die vorliegende Studie sind insgesamt Daten von 4.710 Mitarbeitenden aus 25 Ländern eingeflossen. Befragt wurden dabei Firmeninhaber, Führungskräfte, Mitarbeiter und Arbeitnehmervertretungen. Es handelt sich also um eine sehr breite Datenbasis, auf deren Grundlage wir arbeiten. Das ist uns auch deshalb wichtig, weil aktuell viele Medien und viele Firmen ihre individuellen Erfahrungswerte zu Remote Work und Homeoffice veröffentlichen, aber oftmals auf einer subjektiven Datenbasis von 10-50 Personen. Aber je systematischer und umfassender die Datenbasis, umso aussagekräftiger und verallgemeinerbarer sind eben auch die Ergebnisse. Dieses Prinzip wenden wir auch bei unseren Kunden im Rahmen von Pulsbefragungen, Mitarbeiterbefragungen und anderen Formen von Feedback an.

Aus wissenschaftlicher Perspektive müssten wir uns jetzt lange mit der Bezeichnung Remote Work oder Homeoffice und der definitorischen Abgrenzung auseinandersetzen. Die vorliegende Studie spricht von „Telework“ und umfasst damit sowohl die Heimarbeit am Computer als auch das Arbeiten „remote“, also z.B. in einem Café oder Coworking Space.

Häufigkeit der Arbeit von Zuhause aus relevanter Einflussfaktor

Als erste Einflussgröße wird die Ausstattung des Remote Arbeitsplatzes mit Informations- und Kommunikationstechnik genannt. Sie legt das Fundament für eine gelingende Arbeit und Zusammenarbeit abseits des Büros. Viele unserer Kunden befragen ihre Mitarbeitenden daher, wie zufrieden sie mit der technischen Ausstattung im Home oder Remote Office sind, was angesichts der Studienergebnisse sehr sinnvoll erscheint.

Wenig überraschend spielt auch der Umfang von Remote Work oder Homeoffice eine zentrale Rolle bei den Konsequenzen und Stellschrauben. Dabei zeigt sich, dass sich Mitarbeitende isoliert fühlen können, wenn sie viel abseits des Büros arbeiten. Positiv ist dagegen auch bei häufiger Remote Work und regelmäßigem Homeoffice, dass die wahrgenommene Autonomie höher ist. Dadurch kann sich das wahrgenommene Stresslevel der Mitarbeitenden reduzieren und die Arbeitszufriedenheit steigt. Als wichtig wird hierbei allerdings die Freiwilligkeit betrachtet, was in der aktuellen Situation nicht unbedingt immer gegeben ist.

Aufgrund der genannten Einflussgrößen (Technik, Häufigkeit, Freiwilligkeit) kann man also nicht allgemeingültig sagen, dass sich Remote Work zwangsläufig immer positiv auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden auswirkt. Die Autoren stellen abschließend fest, dass das optimale Ausmaß von Remote Work auf einem mittleren Level, also bei 2-3 Tagen pro Woche, liegt.

Tipps und Tricks für die konkrete Gestaltung von Remote Work und Homeoffice

Erst einmal lassen sich aus diesen wissenschaftlichen Forschungsergebnissen einige Mythen über Remote Work und Homeoffice entkräften. Darüber hinaus lassen sich einige Implikationen daraus ziehen, die Ihnen direkt bei der praktischen Gestaltung helfen können.

So sind unterstützende und informelle Maßnahmen und Formate für den Austausch innerhalb des Teams von sehr großer Bedeutung, da hier eine Gefahr bei Remote Work oder Homeoffice lauert. Unser Instant Feedback und die darin enthaltenen Auszeichnungen sind ein Ansatz, die Kommunikation und Zusammenarbeit auf dieser Ebene unterstützt. Ebenfalls von großer Bedeutung ist es, dass Mitarbeitende ein Gefühl von Arbeitsproduktivität haben. Sichtbare Fortschritte und messbare Erfolge können somit dazu beitragen, dass die intrinsische Mitarbeitermotivation auch mittel- und langfristig aufrechterhalten wird. Hier können moderne Formate des Performance Managements helfen, wie wir es bei vielen Kunden einsetzen.

Bei Fragen rund um diese Themen freuen wir uns auf ein Gespräch mit Ihnen!

 

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