Employee Experience – Die Rolle von Feedback

Eine ansprechende Employee Experience ist entscheidend im „War for Talent“. Rund 25% der Beschäftigten möchten in einem Jahr nicht mehr bei ihrem aktuellen Arbeitgeber tätig sein. Laut einer aktuellen Gallup Studie ist die Wechselbereitschaft auf dem deutschen Arbeitsmarkt so hoch wie noch nie. Dieser Trend zeigt sich ebenfalls in einer Analyse des Stellenportals StepStone. Unternehmen müssen nun also viel daran setzen, hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte zu halten. Um die Mitarbeiterbindung zu erhöhen, gilt es daher eine attraktive Employee Experience aufzubauen.

Was ist „Employee Experience“?

Das Konzept der Employee Experience folgt dem Prinzip der „Customer Experience“ aus dem Marketing. Dabei soll der Kunde eine emotionale Bindung zu dem Produkt oder der Marke entwickeln. Besonders im Bereich E-Commerce legen Unternehmen viel Wert auf eine herausragende Customer Experience, um Kunden auf ihrer Seite zu halten und zum Kauf zu bewegen. Bei der Adaption des Prinzips im HR-Management werden die Mitarbeitenden als Kunden betrachtet. Dementsprechend ist es die Aufgabe des HR-Managements einen ganzheitlichen Blick auf die Bedürfnisse und Erwartungshaltungen der Mitarbeitenden zu werfen.

Natürlich ist die Idee, den Mitarbeitenden in den Mittelpunkt zu stellen, nicht neu. Das Besondere am Konzept der Employee Experience ist der Aufbau einer emotionalen Bindung zum Arbeitgeber. Ziel ist es, die Mitarbeitenden ab dem ersten Tag emotional zu involvieren und über die gesamte Beschäftigungszeit positive Schlüsselerlebnisse zu schaffen, die ihre persönliche Wahrnehmung des Unternehmens beeinflussen. Zu diesen Schlüsselerlebnissen können das Onboarding, Feedback-Gespräche und Teamevents, aber auch der Offboarding-Prozess zählen. Nach Jacob Morgan basiert die Employee Experience auf drei Säulen: der Unternehmenskultur, der technologischen Umgebung und der physischen Umgebung. Das bedeutet, dass die Employee Experience nicht nur durch das Verhalten der Führungskräfte, das offene Raumkonzept und die tolle Kaffeemaschine beeinflusst wird, sondern auch durch intelligente HR-Technologien und digitale Tools gesteigert werden kann. Auch das Angebot von individuellen Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie Wertschätzung sind essenzielle Faktoren der Employee Experience.

Feedback als Teil der Employee Experience

Daraus folgt, dass die Feedbacklandschaft eines Unternehmens auch Teil der Employee Experience ist. Gerade personenbezogene Feedbackformate wie 360°-Feedback und Peer Feedback ermöglichen den Mitarbeitenden individuelle Rückmeldung zu ihrem Verhalten. Über das Feedback erfahren sie sowohl Wertschätzung als auch aktuelle „blinde Flecken“, in denen sie noch Entwicklungspotenzial haben. In einer Unternehmenskultur in der Lernen und Weiterentwicklung im Vordergrund stehen, sollten regelmäßige Möglichkeiten Feedback zu erhalten und sogar aktiv einzuholen nicht fehlen. Durch ein Feedback-Tool, in welchem die Mitarbeitenden selbst gesteuert Feedbackprozesse starten können oder Instant-Feedback einfordern und geben können, wird die Involviertheit der Mitarbeitenden direkt gesteigert.

Auch Teamfeedback, das den Teams ermöglicht ihre Zusammenarbeit und Kommunikation untereinander zu verbessern, kann die Employee Experience steigern. Besonders wenn die Mitarbeitenden in häufig wechselnden Projekt-Teams arbeiten, ist ein Tool, welches Meta-Gespräche über die Zusammenarbeit fördert, sehr hilfreich. Auf diese Weise wird die Teamarbeit zu einer positiven Erfahrung im Sinne der Employee Experience.

Evaluation des Erfolgs

Wichtig ist es dabei auch, die Employee Experience und sämtliche Maßnahmen, die diese steigern sollen, zu evaluieren. Mithilfe von Mitarbeiterbefragungen und Puls-Checks können alle Mitarbeitenden im Unternehmen befragt werden, wie zufrieden Sie mit ihrem Arbeitgeber sind. Die Evaluation der Employee Experience ermöglicht es, neue Maßnahmen zu ergreifen, diese zu verbessern und Abteilungen, in denen besonders viele Mitarbeitende eine hohe Wechselbereitschaft zeigen, frühzeitig zu erkennen. Bei einer kontinuierlichen Durchführung über mehrere Jahre hinweg lässt sich so ein umfassendes Bild davon gewinnen, welche Art von Kultur, Führungsverhalten, Bürogestaltung etc. die Mitarbeitenden effektiv an das Unternehmen bindet. Auf diese Art und Weise dienen Feedbacksysteme als Touchpoints zu den Mitarbeitenden, um die Employee Experience zu messen.

Hierfür stellt der Employee Experience Questionaire (EXQ) eine geeignete Möglichkeit dar, um die Wahrnehmung der Employee Experience innerhalb des Unternehmens zu erfassen. Der Fragebogen wurde von Dr. Josef A. Fischer, Prof. Dr. Hendrik Hüttermann und unserem Mitgründer Prof. Dr. Simon Werther entwickelt und umfasst die vier Konstrukte Arbeitszufriedenheit, organisationales Commitment, individuelles Engagement und kollektives Engagement. Durch die Integration des Fragebogens in eine jährliche Mitarbeiterbefragung oder als Puls-Befragung kann die Zufriedenheit und das Engagement aller Mitarbeitenden einfach erfasst werden.

Fazit

Demnach nimmt Feedback eine wichtige Doppelrolle ein. Regelmäßiges Feedback lässt den Mitarbeitenden Wertschätzung zuteil kommen und ermöglicht eine individuelle Entwicklung. Deswegen ist es ein relevanter Aspekt im Aufbau einer attraktiven Employee Experience. Gleichzeitig bieten organisationsweite Feedbackformate, wie Mitarbeiterbefragungen und Puls-Checks, der HR-Abteilung neue Ansatzpunkte, um die Employee Experience zu verbessern. Eine moderne Feedbacklandschaft bringt damit einen hohen Mehrwert, um qualifizierte Fach- und Führungskräfte zu gewinnen und im Unternehmen zu halten.

Wenn Sie hierzu weitere Fragen haben sollten, können Sie uns gerne kontaktieren. Wir beraten Sie zu allen Fragen, wie Sie Ihre Feedbacklandschaft im Unternehmen gestalten können, um Ihre Employee Experience bestmöglich zu unterstützen.

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