- Über die Coaching-App Onseome
- HR Trend 2024 – digitales Coaching
- Die wichtigsten Funktionen einer Coaching-App
- Verbindung zwischen der Weiterentwicklung von Mitarbeitenden und der Unternehmensleistung
- Best Practices für die Implementierung von der Coaching-App Onesome
Mit dem Beginn eines neuen Jahres stehen Unternehmen und ihre Führungskräfte oft vor der Frage, welche Trends und Themen die HR-Landschaft maßgeblich prägen werden. Die stetige Weiterbildung und Entwicklung von Mitarbeitenden stellt einen wichtigen Faktor dar. Durch eine Coaching-App kann dies nachhaltig und effizient umgesetzt werden. Wir haben mit einer Expertin auf diesem Gebiet gesprochen.
Über die Coaching-App Onseome
Anouk Harde ist CEO und Gründerin von onesome. Einer nachhaltige Coaching App, welche unternehmensweites Coaching für alle Mitarbeiter:innen, Führungskräfte und Teams ermöglicht – rein digital und ohne physischen Coach. Onseome basiert auf führenden Coachingmethoden und zeichnet sich durch eine spielerisch leichte Bedienung aus. Die App ist somit der perfekte digitale Coach und tägliche Begleiter in der Jackentasche.
Anouk arbeitet nach dem Motto „Practice what you preach“ und versucht als Gründerin die Weisheiten des Coachings und der Persönlichkeitsentwicklung umzusetzen und ein Healthy Entrepreneurship zu leben.
HR Trend 2024 – digitales Coaching
HRinstruments: Gab es bestimmte Herausforderungen oder Bedenken im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung von Mitarbeitenden, die dich dazu motiviert haben, onesome zu entwickeln?
Anouk: Nach meinem Psychologie Studium habe ich einige Jahre in einer Coachingfirma gearbeitet. Dabei sind mir drei Dinge aufgefallen:
1. Die wertvollen Inhalte und Formate aus dem Coaching werden fast ausschließlich Führungskräften zur Verfügung gestellt
2. Es werden tiefe Erkenntnisse in Workshops gesammelt – allerdings finden diese weit weg vom Arbeitsplatz statt und werden kaum nachgehalten
3. Ich sehnte mich nach einem anderen Arbeitsmodus – von weniger Dienstleistung und Einzelarbeit hin zu mehr Produktentwicklung gemeinsam im Team
Während und nach meines Masterstudiums (MSc Mensch-Computer Interaktion) gestaltete sich vertieft die Idee eines Digitalen Coaches, um die wertvolle Methodik des Coachings langfristig nachhaltig, jederzeit und skalierbar allen Menschen zur Verfügung zu stellen. Meine Mitgründerin Swantje hatte die gleiche Mission entdeckt – allerdings aus einer anderen Perspektive kommend: Sie ist Top-Management Coach, seit 30 Jahren auf dem Markt und möchte mit onesome exponentiell mehr Menschen zu einem gelingenden Leben verhelfen.
Ganz grundlegend wissen Swantje und ich, dass Menschen durch Reflexion und Coaching ihr Leben bewusst und damit zufriedener in allen Lebensbereichen leben (ich bin nicht Opfer meiner Umstände und geben nicht anderen die Schuld, sondern entscheide bewusst Dinge zu akzeptieren oder zu verändern). Das stärkt die Resilienz und Veränderungsoffenheit, die Grundlage für gelingende Unternehmen und eine gelingende Gesellschaft.
HRinstruments: Inwiefern hast du beobachtet, dass sich der Fokus von Unternehmen in Bezug auf Coaching und Weiterentwicklung im Laufe der Zeit geändert hat?
Anouk: Besonders durch den Fachkräftemangel und War for Talents ist die Arbeitgeberattraktivität für Unternehmen ein immer wichtigeres Erfolgskriterium. Dabei geht es darum Mitarbeitende zu halten und neu zu gewinnen. Um hohen Kosten durch Fluktuation zu vermeiden und die Lern- und Veränderungsbereitschaft der vorhandenen Mitarbeitenden im Unternehmen zu stärken, ist Coaching eine zunehmend wertvolle Maßnahme geworden. Dabei erkennen Unternehmen heutzutage zunehmend die Bedeutung einer ganzheitlichen Entwicklung ihrer Mitarbeitenden, die neben fachlichen Fähigkeiten auch soziale und (Selbst-)Führungskompetenzen umfasst. Wo wir anfangs skeptisch hinterfragt wurden („Funktioniert Coaching denn ohne menschlichen Coach“) wird nun aktiv nach skalierbaren Möglichkeiten gesucht, um Selbstreflexion und Selbstcoaching zu fördern. Führungskräfte spielen als Multiplikatoren der Unternehmenskultur weiterhin eine zentrale Rolle und müssen besonders gefördert werden, allerdings bedeutet der Wandel zu mehr Selbstmanagement und flacheren Hierarchien auch, dass Mitarbeitende unterstützt werden müssen in dieser Veränderung. Selbstreflexion ist die Basis für gute Führung – von sich selbst und anderen.
HRinstruments: Welche allgemeinen Trends siehst du in der heutigen HR-Landschaft in Bezug auf die Weiterentwicklung von Mitarbeitenden?
Anouk: Lebenslanges Lernen spielt eine immer größere Rolle, weshalb viele Unternehmen eine Kultur der kontinuierlichen Weiterbildung fördern. Das bedeutet, dass Weiterentwicklungsmaßnahmen nicht mehr als einmaliges Ereignis betrachtet werden, sondern als fortlaufender Prozess, der während der gesamten Karriere der Mitarbeitenden fortgesetzt wird. Wichtig dabei ist es, dass die Mitarbeitenden in den Driver Seat ihrer Entwicklung gesetzt werden: Sie müssen das Mindset aufbauen, sich kontinuierlich entwickeln zu wollen und gleichzeitig Tools an die Hand bekommen, die ihnen helfen sich zu orientieren und Ziele zu setzen, um dann aus qualitativ hochwertigen und unterhaltsamen Lernoptionen wählen zu können. Eine Schwierigkeit besteht darin, dass dieses Ziel des Lebenslangen Lernens oft noch nicht (stark genug) in die Zielvereinbarungs- und Leistungsbeurteilungsprozesse eingebunden ist.
Die wichtigsten Funktionen einer Coaching-App
HRinstruments: Könntest du uns einen Überblick über die wichtigsten Funktionen eurer Software geben?
Anouk: Entwickelt auf der Basis von 50.000 Coachingsessions, ermöglicht die digitale Coaching App personalisiertes Selbstcoaching. Der Coachingprozess ist zu 100% automatisiert und damit jederzeit und von überall nutzbar.
Die Inhalte und Struktur basieren unter anderem auf den Methoden der Systemischen Beratung, Transaktionsanalyse, Positiven Psychologie sowie Psychologie der Veränderung. Die Selbstentwicklung per App kombinieren wir mit Peer-Coaching Formaten. Unsere moderierten Community Sessions und app-gestützten Lernpartnerschaften sorgen für einen intensiven Austausch, ein Peer-to-Peer-Coachingnetzwerk und fördern eine Growth-Mindset-Kultur.
HRinstruments: Wie trägt eure Software dazu bei, die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden zu fördern?
Anouk: onesome setzt an verschiedenen Stressoren an (z.B. äußere Unsicherheiten und Ohnmacht, Konflikte und Überlastung) und befähigt zur Handlung. Die App bietet eine geführte Reflexion, um den Ist-Zustand zu verstehen, den Zielzustand zu definieren und durch Übungen Veränderungen zu erreichen und in den Alltag zu transferieren. Durch Orientierung nach innen entsteht Selbststärkung nach außen.
Die Nutzer:innen können verschiedene Reisen machen, in denen sie jeweils vertiefend an einem Bereich der Persönlichkeitsentwicklung arbeiten. Neben diesen Entwicklungsreisen stehen den Nutzer:innen sogenannte Kurztrips zur Verfügung die sie dabei unterstützen, Gelerntes in den Alltag zu integrieren oder ein akutes Problem zu lösen. Dabei gibt es sowohl kurze Reflexionseinheiten in der App als auch Übungen für den Alltag.
Verbindung zwischen der Weiterentwicklung von Mitarbeitenden und der Unternehmensleistung
HRinstruments: Gibt es Forschungsergebnisse oder Fallstudien, die die positive Verbindung zwischen der Weiterentwicklung von Mitarbeitenden und der Unternehmensleistung unterstreichen?
Anouk: Coaching führt zu verbesserter Selbstwirksamkeit, erhöht den Grad an Zielerreichung sowie der Arbeitszufriedenheit sowie einer Reduzierung von Stress und Fehltagen aufgrund von Burnout (Rauen Coaching Studie 2020, Theeboom et al. 2014, Jones et al. 2015),
Außerdem kann Coaching als präventive Maßnahme im Bereich Mentale Gesundheit eingesetzt werden. Eine Studie von Deloitte zeigt, dass jeder Euro, der in die mentale Gesundheit investiert wird 5-fach zurückkommt
HRinstruments: Warum ist die langfristige Investition in den Bereich Learning & Development der Mitarbeitenden eine strategisch kluge Entscheidung für Unternehmen?
Anouk: Unternehmen, die in das Wellbeing ihrer Mitarbeitenden investieren, verzeichnen eine 65% geringere Personenfluktuation und eine 21% höhere Produktivität (Workplace Wellness Trends Survey 2017, McKinsey 2021). Regelmäßige Reflexion gepaart mit lösungsorientiertem Coaching führt zu einer Resilienzsteigerung und diese hat einen messbaren Effekt auf die wichtigsten Unternehmenskennzahlen: 42% höheren Annual Return on Assets; 3,2x YoY Revenue Growth und +60% Five Year Revenue Growth (US Department of Defense and BetterUp 2020),
Best Practices für die Implementierung von der Coaching-App Onesome
HRinstruments: Hast du ein Best Practice Beispiel von einem Unternehmen, welches eure Software erfolgreich implementiert hat?
Anouk: Ja. Mit der Media Plus Gruppe haben wir eine schöne Erfolgsgeschichte geschrieben. Hier könnt ihr die gesamte Case Study lesen.
HRinstruments: Was würdest du einer Firma raten, die noch wenig im Bereich Weiterentwicklung anbietet und auch wenig Ressourcen dafür hat?
Anouk: Als erstes würde ich wahrscheinlich am Kern, der Kultur, ansetzen und eine Feedbackkultur aufbauen, in der regelmäßige Rückmeldungen und Gespräche über die Entwicklung der Mitarbeitenden stattfinden. In Kombination mit geleiteter
Selbstreflexion in der Vor- und Nachbereitung entstehen hier tiefe Erkenntnisse auf individueller, Team- und Unternehmensebene. Auf Basis der Feedbackprozesse können Entwicklungsbereiche identifiziert, priorisiert (was hat den größten Einfluss auf Leistung und Zufriedenheit) und gezielte Unterstützung angeboten werden.
Außerdem können Peer-Coaching-Initiativen gefördert werden. Dabei vernetzen sich die Mitarbeitenden miteinander und lernen voneinander. Dies fördert zusätzlich eine unternehmensweite Vertrauenskultur, ohne große finanzielle Ressourcen zu beanspruchen.
HRinstruments: Vielen Dank Anouk. Möchtest du uns abschließend noch etwas mitteilen?
Anouk: „Anfangs wurden wir bei onesome skeptisch hinterfragt („Funktioniert Coaching denn ohne menschlichen Coach?“) und nun wird aktiv nach skalierbaren Möglichkeiten gesucht, um Selbstreflexion und Selbstcoaching zu fördern.“