Heute folgt abschließend der dritte Teil unserer Reihe zu einzelnen Feedbackinstrumenten. Vor einiger Zeit haben wir unsere Follower auf LinkedIn gefragt, welche Feedbackformate wir hier in unserem Magazin vorstellen sollen. Dabei wurden Instant Feedback, 360°-Feedback sowie Team- & Peer Feedback gewählt. Letztere können leicht verwechselt werden, sind allerdings zwei unterschiedliche Feedbacktools. In diesem Beitrag möchten wir beide Formate vorstellen und aufzeigen, wie sie sich ergänzen.
Was ist Teamfeedback?
Teamfeedback ist ein Feedbackformat, das insbesondere in agilen Teams genutzt wird, um die Zusammenarbeit im Team zu verbessern. Denn Teamarbeit wird von verschiedenen psychologischen Prozessen beeinflusst. Diese bestimmen, wie die Kommunikation und Zusammenarbeit auf persönlicher und sachlicher Ebene erfolgen. Ziel des Teamfeedbacks ist es, die Zusammenarbeit im Team zu erfassen, zu analysieren und verständlich zu machen. Dabei steht das gesamte Team im Mittelpunkt des Feedbacks. So bietet Teamfeedback einen Ausgangspunkt für Teamentwicklung.
Das Feedback erfolgt selbstverständlich anonym. Auf diese Weise kann und soll es die persönliche Kommunikation im Team nicht ersetzen. Regelmäßige, standardisierte Feedbackprozesse können Teams jedoch unterstützen, verschiedene Themen anzusprechen und die Zusammenarbeit im Team somit verbessern. Gerade im schnelllebigen Umfeld von agilen Teams eignet sich Teamfeedback daher sehr, um den Erfolg des Teams zu unterstützen. Wichtig ist hierzu, dass im Anschluss an das Feedback mit dem gesamten Team über die Ergebnisse diskutiert wird. Diese Diskussionen können dabei durch die Führungskraft oder eine Person, die selbst nicht Teil des Teams ist, geleitet werden. Hierzu zählen z. B. Coaches. Im Anschluss an die Diskussion kann das Team gemeinsam Veränderungen anstoßen.
Was ist Peer Feedback?
Peer Feedback unterscheidet sich in mehreren Aspekten von Teamfeedback. Beim Peer Feedback steht das Individuum im Mittelpunkt. Das Prinzip ähnelt dabei eher dem Führungskräfte- oder 360°-Feedback. Ein Teammitglied bittet hier seine Kolleginnen und Kollegen um Feedback. Diese können Feedback auf Augenhöhe geben und damit z.B. die Einschätzung der Führungskraft im Mitarbeitergespräch ergänzen. Durch das kollegiale Peer Feedback werden in der Regel weitere Stärken und Entwicklungspotenziale identifiziert, die andernfalls unentdeckt bleiben. Dabei ist es essenziell, dass die Kolleginnen und Kollegen ihr Feedback anonym geben können.
Um die Entwicklung des Teammitglieds noch individueller zu gestalten, kann das Peer Feedback anlassbezogen eingesetzt werden. Zwar ist hier der Gestaltungsaufwand höher, ein individueller Fragebogen ermöglicht allerdings auch eine genauere Rückmeldung. Aber auch als regelmäßiger Feedbackprozess mit umfangreichen Fragebögen bietet es eine sinnvollen Ansatz für die Weiterentwicklung der Teammitglieder. Peer Feedback kann auch selbst gesteuert durch das jeweilige Teammitglied eingefordert werden. Dies hat den Vorteil, dass die Person bereit ist das Feedback anzunehmen und Veränderungen vorzunehmen.
Unterschiede zwischen Team- und Peer Feedback
Die beiden Feedbackformate unterscheiden sich also insbesondere darin, wer als Feedback-Empfänger im Mittelpunkt des Feedbacks steht. Während beim Teamfeedback das gesamte Team Rückmeldung zur Zusammenarbeit erhält, richtet sich Peer Feedback an einen individuellen Feedback-Empfänger. Auch die Entwicklungsprozesse, die auf die Befragung folgen unterscheiden sich in beiden Fällen. In der nachfolgenden Tabelle haben wir hierzu die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale aufgeführt:
Team Feedback | Peer Feedback |
Feedback auf Ebene des Teams Das ganze Team als Feedbackempfänger Ziel: Teamentwicklung Besonders bei agilen Teams | Feedback auf Ebene des Individuums Individuum als Feedbackempfänger Ziel: individuelle Entwicklung Als Ergänzung für Mitarbeitergespräche mit der Führungskraft |
Auch die Einsatz-Szenarien können sich zwischen den beiden Feedbackformaten unterscheiden. Umso wichtiger ist es daher, beide Formate zu kombinieren und sinnvoll zu ergänzen. So können sowohl Teamentwicklung als auch individuelle Entwicklung durch systematische Feedbackprozesse gestützt werden. Um die Akzeptanz und Teilnahme aller Mitarbeitenden an beiden Formaten zu erhöhen, ist es sinnvoll, diese aus demselben Feedbacktool heraus zu steuern. Hier kann auch festgelegt werden, in welchen Abständen die Befragungen erfolgen sollen. Dies ist wichtig, sodass nicht zu viele Befragungen zeitgleich eine Belastung im Arbeitsalltag der Mitarbeitenden darstellen. In einer ganzheitlichen, digitalen Feedbacklandschaft können die beiden Befragungs-Typen zusätzlich mit weiteren Feedbackinstrumenten ergänzt werden.
Peer Feedback und Teamfeedback stellen damit jeweils moderne Feedbackformate dar, die datengestützte Entwicklungsprozesse ermöglichen. Wenn Sie Interesse daran haben Team- und Peer Feedback in Ihr Unternehmen einzuführen, kommen Sie einfach auf uns zu. Wir beraten Sie gerne dazu, wie Sie eine Feedbacklandschaft mit verschiedenen Feedbackformaten aufbauen können.